Entwurf WS 2015/16
lp®evolution: eine Stadt auf dem Weg in die Zukunft
Las Palmas de Gran Canaria als urban landscape laboratory
Ausgabe 21.10.2015, 9.45h, R115
Pflichtexkursion + Workshop 25.11.- 4.12.2015
Lp®evolution: eine Stadt auf dem Weg in die Zukunft
Las Palmas de Gran Canaria als urban landscape laboratory
2008 lebten zum ersten Mal mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Die USA gehen davon aus, dass im Jahr 2050 mehr als 70% der erwarteten 10 Milliarden Menschen in ständig wachsenden Megacities zu Hause sein werden. Überall, ob Stadt oder Land, werden die anthropogenen Veränderungen mit wachsender Geschwindigkeit sichtbar. Auch an scheinbar unberührten Orten, Naturlandschaften, ist der „menschliche Fußabdruck“ bereits nachweisbar. Gleichzeitig wächst das Bedürfnis und die Suche nach unberührter Natur bzw. natürlichen Freiräumen in der Stadt. Das Natur-Defizit-Syndrom (nature deficit disorder) ist ein ernstzunehmender Zustand, der Stadtplaner und vor allem Landschaftsplaner auffordert, sich kritisch mit diese Aufgabe auseinanderzusetzen. Entstehen wird zukünftig eine neue Form der Landschaft, eine urbane Landschaft mit neuartigen Ökosystemen. Eine neue Landschaft, die sich an die Gegebenheiten der neuen Städte und der Stadtbewohner anpasst, sich neu definiert und entwickelt. Zudem wird diese „neue Landschaft“ neue Aufgaben in den Stadtlandschaften übernehmen müssen: räumlich funktionale, ökologische und ökonomische aber zunehmend auch soziokulturelle.
Die Stadt Las Palmas de Gran Canaria dient im WS15/16 als Laboratorium und Experimentierfeld. Die geografische Lage im subtropischen kanarischen Archipel, der räumlich begrenzte und somit überschaubare Aktionsraum einer Insel, das bevorzugte Klima mit 360 Sonnentagen und eine diffuse Stadtstruktur sind Standortfaktoren, die Las Palmas de Gran Canaria, den “kleinen Kontinent“, als ideales urbanLab definieren.
Las Palmas als „Ciudad Parque“ (Park City)
Immer mehr urbane „Lücken“ werden zu temporären Park umgestaltet. Wie können diese schon existenten Grünflächen/Parks vernetzt werden? Welche strategischen Eingriffe sind notwendig um die Stadt zu einer ParkCity zu transformieren, welche, um dem Bewohner die Thematik/Existenz „Landschaft“ näherzubringen? Welche Rolle nimmt der „Barranco de Tamaraceite“ ein, ein Tal, welches die Stadt im Norden auf 3.5km begrenzt? Ein natürlicher Landschaftraum, dessen Potential bisher noch nicht für die Stadt und seine Bewohner erschlossen wurde.
In verschiedenen Maßstäben sollen städtebauliche, landschaftsplanerische und in diesem Zusammenhang soziokulturelle Strategien für eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung/ Stadtverwandlung erarbeitet werden. Mittels einer Exkursion + Workshop vor Ort, in Zusammenarbeit mit dem 20°I und der Universidad Europea de Canarias, starten wir die Suche nach innovativen, kreativen und zukunftsorientierten Ideen. Urbane Landschaftsstrategien, die das Potential besitzen auf Probleme und Herausforderungen, vor der Städte in der „neuen Welt des Anthropozäns“ stehen, zu reagieren.
Tim Walschburger & Garcia Espino
Thérèse Christ & Noémie Muller
Anabel EgnerCarolin Nissen