Methoden

 

Entwurf

 

Entwürfe am Fachgebiet Landschaftsarchitektur sind städtebauliche Pflichtentwürfe. Sie umfassen stets ein schlüssiges, aus der Landschaft abgeleitetes Entwurfskonzept, das für einen definierten Ort im Objektmaßstab ausgearbeitet wird. Die am Fachgebiet entwickelte Entwurfsmethode gliedert die Arbeit am Entwurf in Sequenzen: In einer Analysephase erarbeiten sich die Studierenden zunächst Wissen zu landschaftsarchitektonischen Referenzprojekten. Vor Ort im Entwurfsgebiet und im Kontakt mit Fachleuten studieren sie dann Fakten und Atmosphären. Während eines eintägigen Workshops erarbeiten sie im Anschluss die ersten Konzeptideen. In der folgenden Ausarbeitungsphase entwickeln sie schließlich aus dem Konzept durch alle Maßstabsebenen hindurch den Freiraumentwurf.

 

Entwurfsseminar Landschaft und Garten

 

Als entwurfsorientiertes Seminar trainiert das Wahlpflichtfach landschaftsarchitektonische Kompositionsprinzipien an einem definierten Ort, für den die Studierenden schrittweise einen Freiraumentwurf erarbeiten. In aufeinanderfolgenden Übungen lernen die Studenten Landschaft und Freiraum wahrzunehmen, deren Bausteine zu identifizieren, darzustellen und zu komponieren, räumliche Wirkungen und Atmosphären zu erzeugen. Als der Architektur fremde Kompositionselemente führt das Fachgebiet Landschaftsarchitektur insbesondere ein in das Entwerfen mit großen Räumen, Topographie, Vegetation und den dynamischen Elementen der Natur.

 

Theorien der Landschaftsarchitektur

 

Als theoretisches Seminar vertieft das Wahlpflichtfach pro Semester ein aktuelles Thema mit Bedeutung für die landschaftsarchitektonische und städtebauliche Planung. Im Seminar geht es um die diskursive Arbeit im Vorfeld des Entwurfs: die Studierenden recherchieren Fakten, sammeln Argumente, diskutieren Positionen, beziehen selbst Stellung, entwickeln erste Ideen und Programme für Entwürfe. Die Studierenden lernen, wissenschaftliche Grundlagen zu erarbeiten, Logiken und Ethiken von planungsrelevanten Strategien und Handlungen zu identifizieren, mit deontischen Fragen umzugehen, instrumentelle Fragen zu stellen und sie mit Ansätzen aus der Theorie der Landschaftsarchitektur zu beantworten. Das Wahlpflichtfach trägt zur Einführung ins allgemeine wissenschaftliche Arbeiten bei. Trainiert werden klassische Methoden der Recherche, der Analyse, der schriftlichen Ausarbeitung und des freien Vortrags, ergänzt durch klassische Visualisierung und kreative Darstellungstechniken.

 

Vorlesung

 

Für angehende Architekten wichtiges Grundlagenwissen zur aktuellen, insbesondere europäischen Landschaftsarchitektur vermittelt die Vorlesungsreihe des Fachgebiets Landschaftsarchitektur. Semesterbegleitend erläutern die Vorlesungen von Prof. Henri Bava zum einen die jüngere Geschichte der europäischen Landschaftsarchitektur, die interdisziplinären Ansätze und Inspirationen der Disziplin und ihre wichtigsten Pioniere, zum anderen aktuelle Haltungen und Projekte europäischer Büros sowie den territorialen Entwurfsansatz des international operierenden Büros Agence Ter, das Prof. Henri Bava mit zwei Partnern in Paris, Karlsruhe und Guyana betreibt.

 

Exkursionen

 

Feldstudien vor Ort sind unabdingbar zum Verständnis der Landschaft, ihrer Entstehungsgeschichte durch natürliche und kulturelle Faktoren, sowie der daraus resultierenden Kompositionsprinzipien. Regelmäßig organisiert das Fachgebiet Landschaftsarchitektur deshalb Exkursionen in Landschaften, die entweder geographisch-historisch aufschlussreich sind und/oder sich durch aktuelle landschaftsarchitektonische Werke auszeichnen. Zur Vorbereitung der Exkursion vertieft das Fachgebiet die studienrelevanten Themen in einem vorgeschalteten Theorieseminar und produziert aus den studentischen Arbeiten einen Exkursionsführer. Vor Ort baut das Fachgebiet Kontakte zu lokalen Fachleuten und Universitäten auf, um aktuelle Entwicklungen in die Studien einfließen zu lassen und das akademische Netzwerk zu erweitern. Die Exkursionsführer bilden einen vielbeachteten Handapparat in der Fachgebietsbibliothek. Derzeit umfasst die Sammlung folgende Landschaften: Kalifornien, Japan, Indien, Portugal, England, Masuren, Sizilien und Australien.