Aufgabe
Lost in Transformation
Freiburg: Circular City - eine Geschichte von Morgen
Blicken wir 50 Jahre Menschheitsgeschichte zurück: Der Mensch fliegt zum Mond und entwickelt zu dieser Zeit, bedingt auch durch diesen „Schritt“, globales und revolutionäres Umwelt- und Verantwortungsbewusstsein. Der Glaube und das Vertrauen an technische Lösungen dominieren den zeitgenössischen Zukunftsdiskurs und skizzieren den kollektiven Glaube an eine ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Zukunft.
Blicken wir 50 Jahre in die Zukunft: die Weltgesellschaft begrenzt die Erderwärmung auf1.5°C, die Agenda2030 halbiert Armut, Hunger und soziale Ungleichheiten, die Bodenversiegelung liegt seit dem Jahr 2050 bei 0 ha/Tag. Biodiversität regeneriert sich in neuartigen urbanen Ökosystemen, der anthropogene Einfluss sowie der ökologische Fußabdruck des Menschen im „Urban Age“ ist enkelgerecht, der „Earth Overshot Day“ wird am 31.12. gefeiert.
Für diese Geschichte von Morgen müssen wir heute damit beginnen alle „Kapitel menschlichen Tun und Handelns“ und die Co-existenz von Mensch und Natur vor allem in der Stadt und ihren Beziehungen zu Land um Umwelt, gleichzeitig zu schreiben. Wir haben den Auftrag das Gestern nicht nur ganzheitlich mit unserem heutigen Wissen und Erkenntnis zu verstehen, sondern die Komplexität der sich neu präsentierenden Anforderungen, besonders die im (Stadt)Raum, mutig zu experimentieren! Handlungsweisen revolutionieren, Visionen in Zukunftsszenarien transformieren und Stadt als ganzheitliches System mit einer Vielzahl sich bedingender Kreisläufe zu verstehen!
Der „Urban Metabolism“, The nature of city oder die Stadt als Organismus, hat seinem radikalen Denkansatz und Ursprung in den 60er Jahren in Japan, basiert auf dem kontinuierlichen Wachstum der (Massengesellschaft) und der Anpassung (von wohnen und arbeiten) darauf im (Stadt)Raum. Metabolismus denken wir als ökologische Modernisierung heute noch vielschichtiger, interdisziplinärer und internationaler. Wir verstehen Stadt als „Ökosystem“ und beginnen in Anlehnung an unzählige Stoffwechselkreisläufe, die „Kreislaufstadt“ von morgen zu denken. Ressourcenschonung und Recyclingsysteme, kontrolliertes Konsumverhalten bei gleichzeitig sinkender sozialer Ungerechtigkeit sowie Bevölkerungswachstum und Klimawandel fordern besonders im Kontext Stadt radikales Neudenken von Konzepte und Strategien, Projekten und Interventionen. Die nachhaltige Stadt ist nicht nur eine GreenCITY, eine Smart-, Social-, Productive-, oder CO2-neutralCITY. Die nachhaltige Stadt denkt alle Modelle in ihren gegenseitigen Abhängigkeiten und Symbiosen. Die nachhaltige Stadt der Zukunft versteht das Tun und Handeln der 8 Mrd. menschlicher Existenzen in Kreisläufen. Stadt als erneuerbares System, von Material- und Energiekreisläufen, Lebenszyklen und Tagesabläufe, Ernährungs- Bildungs- und Produktionszyklen.3
Im WS19/20 stellen wir uns diesen Aufgaben & Herausforderungen und starten den Versuch die Kreislaufstadt in ihren Wechselbeziehungen zu verstehen, stadträumlich zu verorten und zu programmieren. Wir analysieren Stadt, Land und Gesellschaft, denken Zukunft und suchen nach Innovativen und ganzheitlichen Lösungen, in verschiedenen Maßstäben und für unterschiedliche Nutzergruppen.
Die Stadt Freiburg, Teil des UNESCO Biosphärenreservats Schwarzwald, stellt sich uns als Modellregion und Experimentierfeld zur Verfügung. Der neue Stadtteil Dietenbach, mit 15.000 neuen Bewohnern eines der größten deutschen Quartiersneuplanungen, hat das Potential als Pilotprojekt all diese Fragen zu antizipieren und zu experimentieren.
Freiburg schreibt eine Geschichte von Morgen!