Resilienz (Deutsch). Wortart: Substantiv, (weiblich)
1) Fähigkeit elastischen Materials, nach starker Verformung in den Ausgangszustand zurückzukehren
2) Fähigkeit von Lebewesen, ökonomischen oder sonstigen Systemen, sich gegen erheblichen Druck von außen selbst zu behaupten
Begriffsursprung: Zugrunde liegt das lateinische Verb resilire „zurück- springen, abprallen“.
Sinnverwandte Begriffe:
1) Elastizität, Selbstregulation
2) Robustheit, Standhaftigkeit, Widerstandsfähigkeit, Zähigkeit
Der Begriff ‚Resilienz‘ wurde zunächst in der Physik im Zusam- menhang mit der Fähigkeit einer Feder zum Zurückspringen verwendet. In den vergangenen Jahrzehnten wurde er auch von anderen Bereichen übernommen, hier mit zunehmender Be- tonung auf Kontinuität und Anpassungsfähigkeit gegenüber Veränderungen. So wird er heute in der Psychologie verwen- det, um die Fähigkeit von Gruppen und Einzelnen zu beschrei- ben, sich angemessen an Stress und Schwierigkeiten anzupassen. Im Bereich der Ökologie bezeichnet der Begriff die Fähigkeit von Ökosystemen, trotz widriger Umstände mehr oder we- niger den gleichen Zustand aufrechtzuerhalten. Inzwischen wird er allgemeiner zur Beschreibung der Widerstands- fähigkeit von Gemeinschaften und Einzelnen gebraucht, so- wie der Fähigkeit, Störungen abzufedern, unabhängig davon, ob diese durch einen einmaligen Rückschlag oder akkumulativ verursacht wurden. Im Rahmen der vorherrschenden Bedeu- tung von Klimawandel und Reduzierung von Katastrophen- risiken wird der Begriff in Hinblick auf „die Fähigkeit eines Sys- tems, einer Gemeinschaft oder Gesellschaft, die Gefahren aus- gesetzt sind, den Wirkungen einer Gefahr zu widerstehen, diese abzufangen, sich daran anzupassen und davon zu erholen auf zeitnahe und effektive Weise, auch durch die Erhaltung und Wiederherstellung ihrer wesentlichen Grundstrukturen und -funktionen“ benutzt (Übersetzung durch die Deutsche UN- ESCO-Kommission, UNISDR, 2009).
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